Erzählerin auf der Brücke in der Ausstellung Monets Garten

Einleitung

Diesen Monat bin ich von einer Ausstellung zur nächsten gereist und habe einen Einblick in gehobene Übernachtungs- und Restaurantkultur bekommen.

Ich habe drei Ausstellungen besucht, jede mit einem anderen Konzept:

Die Ausstellung „Yoko Ono – Music of the Mind“ in Düsseldorf, die immersive Ausstellung „Monets Garten in Köln“ und „Prinzessinnen. Märchen und Wirklichkeit“ im Stadtmuseum Sulzbach-Rosenberg.

Wenn ich an einem Treffen der Turner-Syndrom-Vereinigung teilnehme, übernachte ich in einer Jugendherberge, verreise ich alleine, dann in einem Hotel, das nicht so teuer ist. Bei meiner Übernachtung in Köln habe ich mir das Hotel nicht selbst ausgesucht, sondern da übernachtet, wo alle anderen auch übernachtet haben, nämlich im „Hotel Steigenberger“.

Die Märchenstunden

Märchen im Turm: „Erzählende im Märchen“

An diesem Abend habe ich nur ein einziges Märchen erzählt, nämlich „Scharita aus dem Walnussbaum“, ein Märchen mit vielen Themen:

Ein Padischah bleibt kinderlos. Aber dann bekommt er doch ein Kind, ein Mädchen aus einer Walnuss, das seiner Frau im Palastgarten in den Schoß fällt.

Der Padischah möchte, dass kein potentieller Heiratskandidat, nämlich ein reicher und mächtiger Prinz, von der niedrigen Herkunft seines Kindes erfährt und lässt den Baum fällen.

Daraufhin siecht das Mädchen dahin, dessen Lieblingsbaum der Walnussbaum war. Nur die Pflanzenmärchen des Gärtnerjungen Amidar können sie aufheitern. Als dieser alle seine Märchen erzählt hat, läßt der Padischah Märchenerzähler von überall her in den Palast rufen, die ihre Märchen erzählen.

Zum Schluss erscheint ein Erzähler in einem Gewand aus einem seltsamen, grünen Stoff, den kein Mensch je gesehen hat. Er erzählt Scharitas Lebensgeschichte und beendet seine Geschichte mit einem Rätsel. Einer der Märchenerzähler (in der Geschichte des Erzählers) sagte: „Man muss dem Mädchen eine grüne Nuss von jenem Baum geben, den der Padi­schah gefällt und verbrannt hat.“

Das scheint unmöglich, aber Amidar hat aus einem Zweig des Baumes einen jungen Baum gezogen, der bereits wieder eine grüne Nuss trägt. Die ganze Gesellschaft begibt sich in den Garten, Amidar reicht Scharita die Nuss und diese wird wieder gesund. Daraufhin heiraten Scharita und Amidar.

 

Blick in die Krone eines Walnussbaums mit Nüssen

Walnussbaum – Was verbirgt sich wohl in der Nuss?

Erika Eichenseer – Es muss nicht immer Grimm sein – aus dem Märchenschatz des Franz Xaver von Schönwerth

Erika Eichenseer hat die Märchen des Oberpfälzers Franz Xaver von Schönwerth neu entdeckt und in mehreren Büchern herausgegeben. Sie ist also Sammlerin, Herausgeberin und Erzählerin von Märchen in einer
Person. Sie ist 2024 90 Jahre alt geworden und hat immer noch Kraft für drei.

Hin und wieder hat sie einen Satz vergessen und dann in einem ihrer Bücher nachgeschaut, mit der Anmerkung: „Irgendwo muss es ja anfangen, das Alter!“

So möchte ich in ihrem Alter auch noch Märchen erzählen können!

Bei diesem Abend hat sie über ihre Sammeltätigkeit erzählt und natürlich viele, schöne Märchen.

Die Prinzessinnen in ihren Märchen sind viel handfester und selbst bestimmter als die Prinzessinnen in den Märchen der Brüder Grimm. Es lohnt sich also, diese Märchen aus der Oberpfalz zu lesen.

Erika Eichenseer

Turner-Syndrom-Vereinigung

Mein Jahr im Verein beginnt mit dem Treffen der Regionalgruppenleiterinnen. Ich leite zwar keine Gruppe, bin aber Ansprechpartnerin für den Raum Nürnberg und deshalb verpflichtet an diesem Treffen teilzunehmen.

Das tue ich wirklich gern, weil ich dann viele Frauen wiedertreffe und ein bisschen Atmosphäre schnuppern kann: „Wie ist die Stimmung im Verein und im Vorstand? Was ist aktuell in den Regionalgruppen?“

Dieses Mal hatten wir das Thema „Trauerarbeit“, weil wir uns letztes Jahr von drei Frauen verabschieden mussten:

Zwei sind gestorben, die dritte ist nicht mehr diejenige, die wir jahrzehntelang kannten und lebt inzwischen in einem Pflegeheim.

Dieses Jahr war es in Bonn so kalt, dass es sogar schneite!

Collage zum Thema Trauer

Ausstellungen

  1.  Yoko Ono – Music of the Mind
    Im Blog von Judith Peters las ich, dass sie im Herbst die Yoko-Ono-Ausstellung in der Kunstsammlung NRW in Düsseldorf besucht hatte. Danach habe ich mich in den Hintern gebissen, weil ich im November zur Vorbereitung des Jahrestreffens in Düsseldorf gewesen bin und vorher nicht an kulturelle Events gedacht hatte!

     

    Glücklicherweise konnte ich den Besuch ohne großen Aufwand nachholen.

    Auf dem Weg zum Treffen der Regionalgruppenleiterinnen in Bonn machte ich einen kleinen Umweg nach Düsseldorf. So schnell war das natürlich nur mit der Bahn machbar! Juhu!

    Meistens bin ich allein unterwegs und so freute ich mich, dass Julia mitkam.

Yoko Ono – Music of the Mind

Noch heute (2025!!!) wird Yoko Ono, die eine eindrucksvolle und vielfach ausgezeichnete Künstlerin, Filmemacherin, Experimentalkomponistin und Sängerin mit einem großen Werk ist, auf ihre Beziehung zu dem 1980 erschossenen Ex-Beatle John Lennon reduziert und wahlweise als Muse oder Zerstörerin der Beatles bezeichnet.

Sie hatte sich schon vor ihrer Ehe mit John Lennon Anfang der 1960er Jahre in Künstlerkreisen einen Namen gemacht und trat zunehmend als Friedens- und Menschenrechtsaktivistin auf.

Yoko Ono ist eine der bedeutendsten Vertreterinnen des „Fluxus“, der Kunstrichtung, die von George Macunias begründet wurde. Hierbei kommt es nicht auf das Kunstwerk an, sondern auf die schöpferische Idee. Wenn du dich an Fluxus mehr interessiert als Yoko Ono, dann kannst du das bei Wikipedia nachlesen.

Mir hat die Ausstellung sehr gut gefallen, weil sie eine Retroperpektve auf ihr künstlerisches Schaffen darstellte. Besonders berührt hat mich der Schwarz-Weiß-Film „Cut Piece“. Das war eine Performance, das verfilmt wurde. Es zeigt Yoko Ono in schwarzem Rock und Bluse, die auf einer Bühne sitzt. Neben ihr liegt eine Schneiderschere. Die Leute konnten Stücke aus ihrer Kleidung schneiden.

Yoko Ono saß unbeweglich wie eine Statue. Ich bewundere sie sehr für ihre Haltung den Dingen ihren Lauf lassen zu können und dadurch Dinge sichtbar zu machen.

 

Julia und Bettina vor dem Ausstellungsplakat mit Yoko Ono

Selfie mit Julia und Yoko Ono

Mir hat es auch gut gefallen, dass ich selbst Teil der Ausstellung werden konnte.

Olivenbaum in weißem Kübel mit weißen Karten für die Wünsche der Besucher*innen

Platz für Wünsche

Monets Garten – eine immersive Ausstellung

In dieser Ausstellung gibt es kein eiuziges Original von Monet zu sehen. Du kannst sehen, aus welchen Farbtönen die Bilder bestehen. Lupen schweben über den Bildern, so dass Details sichtbar werden.

 

Ausschnitt aus Monets Gemälde vom Seerosenteich löst sich auf  in bewegte Punkte

Der Seerosenteich aufgelöst in Punkte

Es gab auch Möglichkeiten selbst etwas zu tiun. Ich habe eine Seerose ausgemalt, sie auf den Scanner gelegt und schon schwamm sie auf dem virtuellen Seerosenteich..

Prinzessin – ein Knochenjob!

Fazit der Ausstellung: „Prinzessinnen. Märchen und Wirklichkeit“ im Stadtmuseum Sulzbach-Rosenberg

Die Prinzessin als solche ist eine königliche Hoheit ohne Regierungsverantwortung. Sie hatte nichts zu sagen und wurde nach der Staatsräson verheiratet,

Die Prinzessinnen, denen die Ausstellung gewidmet war, gab es wirklich. Wenn es ganz schlimm kam, wurden sie schon ab dem Alter 13 Jahren mit einem Mann verheiratet, den sie erst nach der Hochzeit kennenlernten, denn bei der Zeremonie war  schwanger werden und Kinder, möglichst Söhne gebären, weil sonst die Linie erlosch. Nicht wenige Königinnen starben im Kindbett.

Nur von einer Prinzessin wurde berichtet, die eine Liebesheirat mit dem Prinzen einging, der als Bräutigam ihrer älteren Schwester vorgesehen war. Als diese ihn nach langen Verhandlungen des Staatsrates endlich zu Gesicht bekam, verliebten sich ihre jüngere Schwester und ihr Bräutigam ineinander und heirateten sogar.

Macht konnten adlige Frauen in diesen Zeiten nur dann erlangen, wenn sie ins Kloster gingen und in der Hierarchie aufstiegen.

Die Liebesheirat ist eine relativ neue Erfindung. Erst ab des 18. Jahrhunderts wurden sie in der Literatur überhaupt thematisiert. Für gewöhnlich zählten Vermögen, Status und Herkunft, auch bei den Prinzessinnen war das nicht anders.

Wie kommt es dann zu dem Bild der Märchenprinzessin, das so ganz anders zu sein scheint?

Die Märchenprinzessin verkörpert in den Märchen der Brüder Grimm das Frauenideal des 19. Jhdts: schön, tugendhaft und folgsam und vor allem rollenkonform! Frauen wurden über ihre Beziehung zu Männern definiert. Die wichtigsten Männer im Leben einer Frau waren der Vater und der Ehemann. Bei der Hochzeit kam die Frau von der Obhut des Vaters in die des Ehemanns. Das war auch bei der Märchenprinzessin nicht anders!

Im Gegensatz zur realen Prinzessin erlebt die Märchenprinzessin, dank der Einflüsse der Romantik, die Liebe. Wenn sie klug ist, kann sie, in seltenen Fällen, sogar Königin werden und selbst Macht ausüben.

Vielleicht hat die eine oder andere Prinzessin davon geträumt, eine Märchenprinzessin zu sein, wer weiß? 

 

Kultur wohin man schaut in der Duisburger Fußgängerzone

Treffen in Köln mit Meike Hohenwarter

Meike Hohenwarter war in Köln und hat alle Leute aus ihrer Community eingeladen, sich mit ihr in Köln in dem asiatischen Restaurant Xiao zu treffen. Da gibt es ein riesengroßes Erlebnisbuffet mit allem, was das Herz begehrt: Suppen, Salate, Fleisch, Fisch, Gemüse und süße Nachspeisen und Obst, fertig oder für mich frisch zubereitet. So etwas hatte ich (Landei?) noch nie zuvor gesehen, geschweige denn erlebt!

Ich fand es sehr interessant, Meike, aber auch andere Frauen aus ihrem Umfeld, die ich bisher nur aus Online-Veranstaltungen kannte, persönlich kennen zu lernen.

Ganz besonders habe ich mich gefreut, Uwe aus dem Breakfeast-Club endlich persönlich kennenzulernen!

Einfach mal gut essen gehen und den Service genießen ist etwas Wunderschönes!

So erging es mir auch im Hotel Steigenberger, das ein paar Schritte vom Restaurant entfernt liegt.

Unangenehm war, dass ich das Fenster nicht öffnen konnte und mit der Klimaanlage nicht klarkam. Es war ein wenig zu warm im Zimmer.

Beim Frühstücksbuffet war kein großer Unterschied zu einer Jugendherberge, wie beispielsweise in Düsseldorf. Der einzige Unterschied lag wieder im Service.

Ein Kellner beobachtete, dass ich nicht das richtige Gefäß für meinen Latte Macchiato auswählte und brachte mir den Latte an den Tisch. Er räumte selbstverständlich auch das gebrauchte Geschirr ab. Diesen Service gibt es in der Jugendherberge nicht!

Aufnahme eines Online-Meetings mit Bettina, Meike Hohenwarter, Petra Buchberger und Uwe Kress

Darauf freue ich mich im Monat:

  1.  Auf Luisas Geburtstagsfeier in München
  2. Das Weibertreffen vom 21. – 23. März in Mainz
    Es kommen 20 (!!!) Mädchen