Einleitung
Dieser Monat war geprägt durchs Märchenerzählen und das Sichtbarkeitstraining bei Gabi Ahrend-Knauber. Für die Turner-Syndrom-Vereinigung gab es außer dem Korrektur lesen der Artikel für die UTS-Nachrichten nichts zu tun.
Die Märchenstunden
Dieses Jahr hatte ich im Rahmen des Sommerferienprogramms des Marktes Eckental zwei verschiedene Veranstaltungen:
1. Unheimliche Märchen und Fledermausführung
Dieses Jahr habe ich zum ersten Mal beim Fischereiverein in Eckental unheimliche und Fledermaus-Märchen erzählt. Zwischendurch hat Michael Walther Wissenswertes zum Thema Fledermäuse erzählt. Danach haben wir zusammen mit den Kindern Fledermäuse beobachtet. Ganz ehrlich: ohne Fledermausdetektor wäre das sehr schwer gewesen. Zum Schluss wurde es richtig dunkel.
2. Märchen am Lagerfeuer – Geisterstunde!
Märchen erzählt im gewohnten Rahmen im Jugendzentrum Gleis 3 in Eschenau. Die Helferin war ein Traum! Alles lief richtig gut. Den Kindern und auch der Helferin haben die Märchen gefallen und Stockbrot wurde produziert und gegessen.
Auch bei Märchen im Turm habe ich erzählt und zwar „Vom umgebogenen Schicksal“, ein Märchen über eine gute Stiefmutter.
3. Die gute Stiefmutter
Die böse Stiefmutter im Märchen kennt ja jeder: Ob es nun die Stiefmutter der Fleißigen in „Frau Holle„, die von Aschenputtel oder Schneewittchen ist. Eines haben sie gemeinsam: Entweder quälen sie ihre Stieftöchter oder sie versuchen sie zu töten. Die Brüder Grimm haben übrigens in manchen Märchen aus Müttern Stiefmütter gemacht, zum Beispiel wurde die Mutter von „Hänsel und Gretel“ zur Stiefmutter, weil sich eine so bösartige Mutter nicht mit ihrem Mutterbild vertragen hat.
Aber es gibt die guten Stiefmütter, auch wenn wir sie nicht so gut kennen. Ich habe an diesem Abend nur ein Märchen erzählt, nämlich „Vom umgebogenen Schicksal“. In diesem griechischen Märchen hört die Mutter, welches Los die Schicksalsfrauen ihrer Tochter zuteilen und das ist wirklich bedrohlich: „Mit acht Jahren wird sie betteln, mit zehn Jahren stehlen und mit vierzehn Jahren wird sie huren gehen.“
Den Gedanken an dieses Schicksal erträgt die Mutter nicht. Sie wird todkrank. Sie bittet ihre beste Freundin, die glücklicherweise noch nicht verheiratet ist, für ihre Tochter zu sorgen und ihren Mann zu heiraten. Ihren Mann weist sie an, ihre beste Freundin zu heiraten. Sie stirbt und beide tun, was sie wollte.
Die Stiefmutter wird zur Vertrauensperson ihrer Stieftochter, so dass diese ihr immer erzählt, was sie vorhat. So kann die Stiefmutter dem Schicksal begegnen und es zugunsten ihrer Stieftochter beeinflussen.
Als das Mädchen acht Jahre alt wird, backt sie Brotküchlein, verteilt sie in der Nachbarschaft und behauptet, das Kind wolle nichts essen. „Wenn es vorbeikommt, dann ruft es herbei und gebt ihm ein Brotküchlein. Vielleicht isst es ja doch etwas“, erklärt sie ihnen. Dem Kind sagt sie, wohin es gehen soll. Alle tun, was ihnen die Stiefmutter sagt. Das geht so an drei Samstagen.
Als das Kind zehn Jahre alt ist, will es stehlen gehen. Die Stiefmutter verteilt an drei Samstagen hintereinander Kleidung der verstorbenen Mutter in der Nachbarschaft mit der Bemerkung: „Ihr sollt mal sehen, wie klug mein Kind ist. Sie erkennt die Kleidung ihrer Mutter!“ Dem Kind erzählt sie: „Geh an den Samstagen, an denen die Frauen aus der Kleidung den Staub ausbürsten und sie zum Lüften auf einen Stuhl vor die Tür legen. Da wird dich keiner sehen.“ Das Kind geht überall dorthin, wo die Kleidung liegt und alles geht gut aus.
Als die Stieftochter vierzehn Jahre alt wird, sind die Vorbereitungen ein wenig umfangreicher, denn die Stiefmutter will nicht, dass ihre Tochter zu dem Nächstbesten geht. Sie soll zum Königssohn gehen. Ihr Haus steht in der Nähe des Königspalasts und die Stiefmutter lässt heimlich einen Gang zum Zimmer des Königssohns bauen.
Dreimal besucht das Mädchen ihn, wird schwanger und darf das Haus nun nicht mehr verlassen um Gerede zu vermeiden. Damit niemand hört, dass das Mädchen ein Kind zur Welt bringt, verbrennt die Stiefmutter krachende Ginsterzweige im Ofen.
Dann schickt sie das neugeborene Kind in einem Korb voller Blumen und mit den drei Gegenständen, die das Mädchen bei ihren Besuchen mitgenommen hatte, zum Königspalast. Der Königssohn liebt das Mädchen. Er ist so traurig, dass sie ihn nicht mehr besucht, dass er krank geworden ist. Er bekommt die Blumen, sieht das Kind, erkennt die Gegenstände, springt gesund und munter aus dem Bett, behält das Kind und stellt eine Amme ein.
Der König will nun herausfinden, wer die Mutter des Kindes ist und lässt alle Mädchen der Stadt rufen, die dem Kind ein Wiegenlied vorsingen sollen. Diejenige, die das passende Wiegenlied singt, soll den Königssohn heiraten. Aber keine ist die rechte, denn das Mädchen ist nicht gekommen. Als das bemerkt wird, holt sie ein Diener ab. Sie wird zu dem Kind geführt und erzählt in ihrem Lied die Geschichte des Kindes. Der Königssohn, der sie gleich wiedererkannt hat, ist überglücklich und die beiden heiraten.
Chapeau! Das hat sie gut gemacht, die Stiefmutter! Sie hat das Beste für ihre Tochter herausgeholt. Sie hat für jede schwierige Ausgangssituation ein gutes Ende gefunden.
Ich habe bei Youtube ein kretisches Wiegenlied gefunden, das Helmut Meier auf deutsch übersetzt hat und es als Beispiel für wunderschönes und doch nicht passendes Wiegenlied gesungen.
Der Mond spiegelt sich im Weiher. Die Fledermaus ist schon wieder verschwunden.
Korrektur der Ullrich-Turner-Syndrom Nachrichten
Schon seit Jahren lese ich Korrektur. Das bietet sich so an als Tochter einer Grundschullehrerin. Das ist einfach Training!
Es ist immer wieder überraschend, dass Leute die Rechtschreibkorrektur nicht benützen. Bei manchen sind die Groß- und Kleinschreibung und die Kommasetzung eher Glückssache.
Sichtbarkeitstraining
2023 habe ich bei MiRi-Coaching (Michael Lukas und Riikka Haas) schon einmal ein Sichtbarkeitstraining gemacht. Es war ein Gruppenprogramm. Das Ziel war online, vor allem auf Facebook sichtbarer zu werden. Wir bekamen Postingtipps und hatten Gruppencalls in denen wir uns anhand von wirklich guten Fragen in Breakout-Sessions ausgetauscht haben.
Das war wirḱlich schön und in der Nach-Coronazeit eine gute Möglichkeit sich offen auszutauschen.
Da gab es nur zwei Probleme
- Das Training kratzte an der Oberfläche, denn meine Unsichtbarkeit lag nicht nur daran, dass ich nicht wusste, was ich posten sollte, sie lag viel tiefer. Das wäre mir ohne das Training sicher nicht bewusst geworden.
- Ich wollte eigentlich bloggen und nicht nur bei Facebook posten. Denn eines ist klar: Ein Posting kann ich unbemerkt wieder verwenden, bei einem Blogartikel geht das nicht!
Das Sichtbarkeitstraining bei Gabi Ahrend-Knauber setzte an einem tieferen Punkt an. Sie arbeitet nach der PEP-Methode. Was das genau bedeutet, kannst du hier nachlesen.
Es ist kaum zu glauben. Man klopft an bestimmten Körperstellen, sagt dazu in einem Satz, was man loswerden möchte und danach baut man sich selbst auf, indem man beispielsweise sagt: „Ich liebe und akzeptiere mich, so wie ich bin“ und glaubt es sich selbst ohne Einschränkungen. Das Klopfen ist einfach magisch!
Ein wirklich tolles Ergebnis ist, dass ich Ärger und Enttäuschungen, den ich seit Jahrzehnten mit mir herumgeschleppt habe, loslassen konnte. Ich wache morgens nicht mit Gedanken an die Ungerechtigkeit und Schlechtigkeit der Welt auf, sondern denke an den Tag, der gerade vor mir liegt. Juhu! Ich konnte auch einen großen Teil meines Perfektionismus loslassen, wie erleichternd! Eine gute Kombination ist die Klopftechnik mit Affirmationen von Louise Hay.
Und wie immer im August:
Ich freu mich auf die Stadtverführungen!
Hallo Barbara, manchmal fällt es mir gar nicht so leicht die Bedürfnisse meines Körpers zu beachten. Liebe Grüße, Bettina
Vielen Dank für deine guten Wünsche!
Das liest sich alles sehr erfreulich, ich wünsche dir ein gutes Sichtbarwerden und ein solides Gefühl dafür, wie du dich…
Hallo Bettina, sehr gute Vorsätze und Ziele! Höre besser auf Deinen Körper und seine Bedürfnisse! LG, Barbara
Ja, habe ich schon lange nicht mehr gemacht.
Danke für das Kompliment! Die Herausforderung beim Schwimmen ist, mich im Badekleid zu zeigen. Das Nordostbad ist das Bad meiner…
Vielen Dank für deine guten Wünsche! Super, dann weiß ich schon vorher, dass das Pesto nach dem Einfrieren immer noch…