Meine erste Erinnerung ist, wie ich auf einem Gartenstuhl unter dem Sauerkirschbaum stehe, Kirschen pflücke und gleich esse.
Die Kirschenzeit ist meine fünfte Jahreszeit.
Ich bin in Nürnberg geboren und aufgewachsen und bis heute eine Nürnberger Lokalpatriotin. Deshalb bin ich jedes Jahr bei den Nürnberger Stadt(ver)führungen als Erzählerin dabei.
Ich bin der laufende eineinhalb Meter (genau 147 cm groß).
Ich kann mich an keine Zeit in meinem Leben erinnern, zu der ich Katzen nicht geliebt hätte. Katzen sind eine unwiderstehliche Mischung aus Sofakissen und Raubtier.
Als Jugendliche habe ich ein Jahr in mein Tagebuch geschrieben: „Ich will eine Katze“, um mir und der Welt zu beweisen, dass meine Liebe zu Katzen nicht kurzlebig ist.
Eine meiner Katzen brachte vier Junge auf meinem Schreibtisch zur Welt. Deshalb bekamen sie alle Schreibtisch-Namen: Adrian nach dem Schweizer Schriftenmacher Adrian Frutiger, Else (else), Editha (edit) und Kleiner Punkt.
An meinem 50. Geburtstag bekam ich von unserer Katze Grautierchen drei getigerte Geburtstagsgeschenke, die ich Sebel, Zahn und Tiger nannte. Dazu teilte ich das Wort „Säbelzahntiger“ in drei Teile und machte aus „Säbel“ den Namen „Sebel“, nach der Heldin aus einem Buch.
Als Jugendliche war ich Reiterin und hatte sogar ein Pferd.
Meine Lieblingsfach in der Schule war Kunst.
Mathematik, besonders Geometrie, und Turnen habe ich gehasst! Im Turnen musste ich mich sechs Sommerhalbjahre lang durch die Bundesjugendspiele quälen und als laufender Eineinhalbmeter gegen Riesinnen antreten. Das war so ungerecht!
Anfang der 80er Jahre, als ich noch in Nürnberg wohnte, bin ich sehr gerne mit dem Fahrrad zum Bardentreffen, einem Musikfestival, gefahren. Es findet bis heute jedes Jahr Anfang August in Nürnberg statt. Damals traten dort nur deutschsprachige Liedermacher*innen auf. Ich liebte es, von einer Spielstätte zur nächsten zu fahren und mich mit dem Ruf „Kleine vor!“ in eine der ersten Reihen zu drängen.
Ich war Fan von dem schon mit 56 Jahren gestorbenen Maximilian Kerner, der in seinen Texten Politik und Schlagertexte auf die Schippe genommen hat.
Ich liebe es, als Märchenerzählerin das Highlight auf einem Fest zu sein!
Ich bin ein Fan von Viggo Mortensen, weil er mit dem ganzen Körper spielt und ein Reiter ist.
Als Kind habe ich Blockflöte, Gitarre und Jagdhorn gelernt.
Ich träume von einer Handpan, um meine Märchenstunden zu begleiten.
Als ich einer Freundin erzählt habe, dass ich Märchenerzählerin werde, hat sie gesagt: „Nun findet deine Fähigkeit, dich auch nach einem langen Zeitraum an Details einer Geschichte, wie bspw. „Der kleine Hobbit“ zu erinnern, endlich eine nutzbringende Anwendung.“
Ich bin ein Teeloch. Da passt unbegrenzt Tee rein. Dieses Teeloch lässt sich nur mit Samowar-Tee füllen.
Ich trinke gerne Samowartee, denn der liefert ständig frischen Tee. Wer braucht da noch Stövchen oder Thermoskannen?
Ich hatte schon ein paar Mal einen Teerausch. So komisch war die Welt noch nie!
Der Name „von Hanffstengel“ ist für Raucher*innen ganz einfach zu merken: „Frau von Tüte“.
Meine Katzen sind sehr fürsorglich: Sie bringen mir Mäuse, damit ich nicht verhungere; im Sommer ihre Haare, damit ich im Winter einen schönen Pelz habe und nicht frieren muss; zeigen mir den Weg in die Küche, falls ich ihn vergessen haben sollte, lecken meine Hände, damit ich sie nicht selbst waschen muss…
Ich lese gern und viel und frage mich: „Wozu braucht eine Nicht-Leser, der nur 30 Minuten pro Tag liest, ein Lesegerät?“ Ein Lesegerät hat nämlich Akku für einen Monat, wenn man ca. 30 Minuten/Tag liest.
Als ich mit dem Märchenerzählen angefangen habe, hatte ich drei Regalbretter voll mit Märchenbüchern. Nun sind es ein Bücherschrank und ein großes Regal voller Bücher geworden.
Ich glaube an die magische Buchvermehrung: Lass mal zwei Bücher in einem Regal nebeneinander stehen, wende dich ab und dann sind da plötzlich drei Bücher…
In der Schule habe ich Englisch, Lateinisch und Französisch gelernt.
Inzwischen lerne ich auch Türkisch und Mongolisch.
Jede Sprache ist mir wichtig, denn das hilft mir als Märchenerzählerin aus anderen Sprachen übersetzte Märchen schöner zu formulieren.
Ich spreche nicht Mongolisch, ich schreibe es! Mongolisch ist so schwer zu verstehen, weil die Mongol*innen die Vokale so unterschiedlich aussprechen, besonders „o“ und „u“!
Ich habe das Häkeln im Boho-Style für mich entdeckt und schon drei Kissenbezüge gemacht.
Ich wohne seit 30 Jahren am Rand der Fränkischen Schweiz.
Ich koche gerne Marmelade ein, vor allem Sauer- und Kornelkirschen.
Ich liebe selbst gemachten Apfelsaft. Er schmeckt jedes Jahr anders.
Das Buch „Großer Tiger und Kompass-Berg“ von Fritz Mühlenweg hat meine Liebe zur Mongolei entfacht.
Ich lache gerne, laut und lange.
Der tuwinisch-mongolische Autor und Schamane Galsan Tschinag hat das Mongolei-Feuer neu angefacht.
Galsan Tschinag schreibt oft sehr persönliche Widmungen in seine Bücher. Eine seiner schönsten für mich war: „Was kannst du lachen, Kind! Du musst eine liebende, lodernde Seele haben!“
Ich war zweimal in der Mongolei, einmal im Altaigebirge und an den Seen, das zweite Mal in der Wüste Gobi und der Zentralmongolei.
Ich bin ein Tab-Messie.
Während meines Vorpraktikums als Erzieherin auf der Jugendfarm Echterdingen habe ich das Spinnen gelernt.
Die Meerschweinchen der Jugendfarm hießen Spider und Murphy. Sie bekamen Junge. Ich nahm eines mit und nannte es Ratte.
Während meines ersten Jahres in der Fachakademie war ich das Stillsitzen nicht mehr gewöhnt und habe mit der Handspindel gesponnen. Einmal kam der Dozent auf mich zu und fragte: „Spinnen Sie?“ und hat sich ein Loch ins Hemd gefreut, weil er diese Frage endlich einmal stellen konnte.
Mein erstes Auto war ein weißer VW-Käfer.
Ein Bekannter fuhr einen hellblauen VW-Käfer, auf den er in weißer Schrift lauter Friedenssprüche geschrieben hatte, wie: „A piece of peace is piss.“ oder „Liebt euch, aber bekriegt euch nicht.“ Das Auto wurde von uns nur „der Friedensengel“ genannt.
Blau ist meine Lieblingsfarbe.
Ich bin ein Fan der Rocky Horror Picture Show und habe den Film in München vor Jahren in den Museum-Lichtspielen gesehen, wo er schon seit Jahrzehnten täglich läuft.
Ich bin Balkongärtnerin und habe einen Naschbalkon mit vielen Kräutern, Salat und Erdbeeren.
Blau in allen Schattierungen ist meine Lieblingsfarbe.
Der Metereologe Sven Plöger hat die Alpen das Wasserschloss Deutschlands genannt. Das hat mich an die Geschichte von der Regentrude von Theodor Storm erinnert. Da muss der Feuermann vertrieben und die Regentrude geweckt werden. Wenn es doch so einfach wäre!
Auf meiner Reise in die USA 2019 habe ich mir in Kalifornien alle Bäume angeschaut, die ich schon immer mal sehen wollte: die Grannenkiefern, die die ältesten Bäume der Welt sind, die Sequoias, die größten Bäume der Welt und die Joshua-Bäume, die so aussehen, als ob sie einen willkommen heißen.
Neben einem der riesengroßen Sequoias sind alle Menschen klein, nicht nur ich!
Sehr schöner Beitrag!
Du kommst interessant, entspannt und ein bisschen geheimnisvoll rüber! 😉
Jemand, der Märchen mag, muss ein liebes Wesen haben!
Liebe Grüße
Sabine aus dem Mausloch
Hab gerade deinen Artikel gelesen. Ich kenne dich ja auch schon ziemlich lange. Hab gerade ein wenig Pipi in den Augen, hast so schön geschrieben. Vor allem alles über deine Tiger. Hab in Gedanken deine fröhliche Stimme und dein Lachen gehört. Einfach nur toll das wir uns kennen. Ich freue mich schon aufs nächste Wiedersehen.
Sehr schöner Beitrag!
Du kommst interessant, entspannt und ein bisschen geheimnisvoll rüber! 😉
Jemand, der Märchen mag, muss ein liebes Wesen haben!
Liebe Grüße
Sabine aus dem Mausloch
Hab gerade deinen Artikel gelesen. Ich kenne dich ja auch schon ziemlich lange. Hab gerade ein wenig Pipi in den Augen, hast so schön geschrieben. Vor allem alles über deine Tiger. Hab in Gedanken deine fröhliche Stimme und dein Lachen gehört. Einfach nur toll das wir uns kennen. Ich freue mich schon aufs nächste Wiedersehen.
Liebe Bettina,
sehr interessant dein Beitrag.
Es gibt so manches was ich noch nicht von dir wusste. 😎
Liebe Grüße
von deiner Riesin Lilo