Portrait Bettina vH im Zug

Oh nein, weit gefehlt!

In Wahrheit heiße ich Bettina Veronika Oda Naruko Hanffstengel.

Warum habe ich so viele Namen?

Ich war die Erstgeborene in meiner Familie. Alle freuten sich und wollten mir einen Namen geben.

Meine Mutter nannte mich Bettina nach der deutschen Schriftstellerin, Zeichnerin und Komponistin Bettina von Arnim (4. April 1785 – 20. Januar 1859), die auch eine bedeutende Vertreterin der Romantik war. Ihr widmeten die Brüder Grimm jede Ausgabe ihrer Kinder- und Hausmärchen.

Dieser Name wirkt wie eine Prophezeiung, nicht wahr?

Mein Vater wollte mir auch einen Namen geben. Er liebte den 20er-Jahre-Schlager „Veronika, der Lenz ist da…!“

Der Name passt gut, denn ich bin am 7. Mai geboren.

Veronika, der Lenz ist da! sangen auch die Comedian Harmonists.

Meine Oma hatte auch ein Wort mitzureden und wählte den Namen Oda, einen Namen aus dem Stammbaum der Hanffstengels, der „die Reiche“ bedeutet. „Dieser Name hat eine lange Tradition und soll dir Glück bringen“, erklärte sie mir.

Die letzte Person, die einen Namen für mich auswählen durfte, war meine Patentante. Sie hieß Hannelore, war weit gereist und eine Zen-Buddhistin. Sie sprach ein wenig japanisch und war sogar einmal in einem Zen-Do in Japan gewesen. Sie mochte ihren Namen nicht (glücklicherweise!) und gegen alle Widerstände bekam ich den japanischen Namen Naruko 鳴女. Das ist ein Mädchenname und der Name eines Vulkans auf der Insel Honshu (Japan).

„Der Name passt gut“, sagten meine Klassenkameradinnen im Gymnasium und nannten mich der Einfachheit halber Betty Vulkan.

Zum Unterschreiben sind vier Vornamen viel zu lang. Ich bevorzugte bald die Abkürzung Betttina VON Hanffstengel. Weil es sich schneller schreiben lässt und weniger Fragen aufwirft, machte ich vor einigen Jahren „von“ daraus.