Erzählerin Bettina von Hanffstengel

In diesem Monat hüpfte ich von Event zu Event. Begonnen hat die Hüpferei am ersten Oktoberwochenende in Frankfurt. Dort war ich als Referentin beim Frauentreffen der Turner-Syndrom-Vereinigung Deutschland e.V. tätig. Der Titel meines Workshops war: „Wer bin ich und wo will ich hin?“

Mit Hilfe des „Baums des Lebens“ haben die Teilnehmerinnen einen wertschätzenden Blick auf die eigene Lebensgeschichte geworfen, erkannt wo sie gerade stehen und so überlegt, wo es hingehen soll. Als Einführung habe ich das Märchen „Gerade genug“ verwendet, indem die beiden Protagonisten zwei unterschiedlichen Erzählfäden folgen. 

 

Am zweiten Oktoberwochenende habe ich beim Märchenfest der Altstadtfreunde im Handwerkermuseum in der Kühnertsgasse in Nürnberg in der Bohlenstube „Märchen vom Handwerk“ erzählt.

Ich hatte sehr gehofft, dass sich auch Erwachsene und SeniorInnen zu diesem Märchenfest kommen und hatte auch ein paar längere Märchen, darunter auch „Gerade genug“ vorbereitet. Leider kamen fast nur Eltern und Großeltern mit jüngeren Kindern, so dass ich nur kurze Märchen erzählen konnte.

Am dritten Oktoberwochenende ging ich zum Ehemaligentreffen der evangelischen Jungschar. Es ist immer wieder überraschend für mich, auf Menschen zu treffen, die das konventionelle Leben führen, das auch für mich vorgesehen war, so mit allem, was dazu gehört: einen Beruf erlernen, in diesem Beruf bis zur Rente arbeiten und sich auf den Ruhestand freuen. Heiraten, mindestens zwei Kinder bekommen, sich möglichst nicht scheiden lassen, auch wenn das Leben mit dem Partner richtig hart wird. Und vor allem eins sein: tapfer und immer ein fröhliches Lächeln auf den Lippen!

So ist es in meinem Leben nicht gekommen: Meine Liebste ist eine Frau, ich habe keine Kinder, sondern fünf Katzen, zwei Berufe und einen Herzensruf. Ich bin Erzieherin und Diplom-Sozialpädagogin. Beide Berufe waren sehr wichtig für mich: Sie haben mein Denken geschult, meine Reflexionsfähigkeit und meine kommunikativen Fähigkeiten verbessert.

Mein Herzensruf aber ist das Märchenerzählen. Es wird nie langweilig, weil es so viele Märchen gibt und so viele Menschen und Situationen in denen ich Märchen erzählen kann. Auf dem Bild seht ihr die Märchenerzählerinnen mit denen ich am häufigsten erzähle.

 

Am vierten Oktoberwochenende bin ich nach Bonn gefahren, um das Jahrestreffen 2024 der Turner-Syndrom-Vereinigung mit dem Orgateam vorzubereiten. Ich freue mich jedesmal darauf, die anderen Frauen und unseren einzigen Mann zu treffen. In der derzeitigen Konstellation arbeiten wir schon seit 5 Jahren zusammen. 

Die Rollen und Aufgaben sind klar und es ist einfach, Absprachen zu treffen. Jetzt ist es meine Aufgabe, die nicht-medizinischen Referentinnen anzusprechen, die wir uns für die Themen wünschen, die wir ausgewählt haben. Oft ist es sehr spannend, ob wir sie bekommen, manchmal bis kurz vor dem Jahrestreffen.

Ausblick auf November

  • Am 3. November werde ich mit meiner Kollegin Zorica Otto bei dem Märchennachmittag der CSU in Dormitz erzählen.
  • Am 8. November werde ich beim Seniorennachmittag der Kolping-Senioren in Neunkirchen am Brand eine „Bunte Mischung“ meiner Märchen aus Russland, Sacha (Jakutien) und Japan erzählen. 
  • Am 18. November werde ich am 1.Bayerische Erzähler:innentreffen in München teilnehmen. Ich freue mich schon sehr darauf bekannte Erzählende wieder zu sehen und neue kennenzulernen. Außerdem werde ich am Abend eines meiner Lieblingsmärchen „Der Hirsch mit dem zwölfzackigen Geweih“ erzählen.
  • Am 30. November erzähle ich gemeinsam mit meinen Kolleginnen Zorica Otto und Kathrin Hofmann im Turm Märchen von „Nasreddin Hodscha und Märchen aus dem Orient“.