Während des Lockdowns haben wir Erzählerinnen der Gruppe „Grimms Märchen zum Gespräch“ uns mit interessierten Märchenliebhaber*innen anstelle in einem Café im Meeting getroffen, um uns über ein Märchen auszutauschen.
Jetzt können wir uns wieder im Café treffen und „Grimms Märchen zum Gespräch“ geht offline weiter.
Dennoch wollten wir Erzähler*innen weiter ein Meeting für den Austausch über ein Märchen anbieten. So ist „Märchen und Sagen zum Gespräch – ein Online-Angebot“ entstanden.
Zu dieser Gruppe gehören bisher außer mir Heike Appold, Erik Berkenkamp, Kathrin Hofmann., Hildegard Michaelis und Hannelore Spengler.
Ich beginne am Montag, den 12. Juli 2021 um 11 Uhr mit einem Märchen aus der Mongolei. Schau doch mal vorbei und melde dich vorher bei mir an. Dann sende ich dir den Link für das Meeting zu.
Jetzt im Frühling ist alles auf einen Neuanfang eingestellt. Die Blumen und Bäume, die im Winterschlaf lagen, erwachen zu neuem Wuchs und neuer Blüte. Auch die Menschen fangen wieder neu an. Waren wir im Winter eher nach innen gekehrt, drängt uns jetzt alles wieder hinaus in die Natur. Doch im Neuanfang liegt noch mehr: Der Aufbruch in eine neue Zeit, das Zurücklassen des Alten. Bis man jedoch neu anfangen kann, gilt es das Richtige zur rechten Zeit zu tun, vor allem Schwierigkeiten zu überwinden. Ob es den Märchenhelden wohl gelingt?
Bitte melde dich bis zum 17.03.21 bei mir an. Ich sende Dir den Zugangslink für den Märchenabend. Du kannst die Märchen entweder am Laptop oder mit dem Smartphone genießen. Die Teilnahme ist kostenfrei. Wir freuen uns aber über eine Spende.
Diese Woche fuhr ich mit dem Auto von hier nach dort. Dabei lauschte ich im Radio der Sendung „Eins zu Eins, der Talk mit dem Comiczeichner Olaf Schwarzbach (Künstlername Ol)“ auf Bayern Zwei.
Ol erzählte von seinen Corona-Märchen, Cartoons zu bekannten Märchen, vor allem Märchen der Brüder Grimm.
Wieder zu Hause habe ich mir die Cartoons gleich angeschaut und hier, auf der zweiten Seite, fünfzehn Märchen gefunden. Was habe ich gelacht!
Mir gefallen „Die Bremer Stadtmusikanten“, „Aschenputtel“ und „Der Wolf und die drei kleinen Schweinchen“ am besten.
Schau doch mal rein. Welche Märchen gefallen dir besonders gut? Schreib mir bitte einen Kommentar.
Weihnachten ist schon vorüber und auch die Adventszeit ist schon lange vorbei. Die Märchen aus dem Kalender aber sind zeitlos und schön. Deshalb kannst du sie dir nun hier anschauen oder anhören.
Hast du nicht gesehen, schon ist der November vorbei und der Dezember hat begonnen. Nun habe ich hier einen Adventskalender. Du kannst dir die Märchen zum Lesen und Lauschen von mir zusenden lassen oder sie auf der Webseite lesen und anhören.
In diesem Märchen der Brüder Grimm nimmt ein Mädchen stark und mutig ihr Schicksal in die eigene Hand und befreit sich selbst aus einer unerträglichen Situation.
Ich kenne viele Menschen, die sich gerne Märchenfilme anschauen. Ich mache mir lieber meine eigenen Bilder und schaue mir nur wenige, ausgewählte Filme an. Dennoch habe ich mir zwei Verfilmungen von Allerleirauh angeschaut:
Der erste Film entstand 1971 und wurde vom Schweizer Fernsehen für die deutsche und rätoromanische Schweiz (SF DRS) (Zürich) produziert, wurde aber erst 23.01.1977 im Schweizer Fernsehen ausgestrahlt.
Einem jungen König ist die Frau gestorben. Auf Drängen seiner Räte schickt er seine Jäger aus, die eine Frau finden sollen, die genauso schön ist wie seine verstorbene Frau. Die Jäger verschleppen drei junge Frauen, davon eine Königstochter, die sich ihren Mann aber selbst auswählen will. Dennoch wird sie einfach mitgenommen. Der König wählt unter den drei jungen Frauen die Königstochter als Schönste aus und schickt die beiden anderen reich beschenkt nach Hause.
Die Königstochter stellt dem König nun die aus dem Märchen bekannten Aufgaben. Dem König gelingt es, die drei Kleider nähen zu lassen. Zur Verlobung schenkt er ihr ein goldenes Spinnrädchen, ein goldenes Krönchen und einen Ring. Danach verlangt die Königstochter vom König noch den Mantel aus tausenderlei Fellen und Rauchwerk.
Dem König gelingt es, auch dieses Gewand zu beschaffen. Dennoch will ihn die Königstochter am nächsten Tag nicht heiraten. Sie zieht ihren Pelzmantel an. Dieses Kleidungsstück entpuppt sich als figurbetonter Strickoverall mit Kapuze, der mit Pelz besetzt ist. Die Königstochter packt ihre Sachen und entflieht. Im Wald schläft sie ein und wird von den Jägern des Königs gefunden, Allerleirauh genannt und als Küchenhilfe zurück ins Schloss gebracht.
Nun wagt Allerleirauh keinen Fluchtversuch mehr. Stattdessen zeigt sie sich auf dem ersten Fest im Sonnenkleid mit Augenmaske und verliebt sich in den König. Sie legt ihm nach dem Fest den Ring in die Suppe. Beim zweiten Fest trägt sie das Mondenkleid und eine passende Augenmaske und legt ihm das Spinnrädchen in die Suppe. Beim zweiten Fest steckt ihr der Königbeim Tanzen einen Ring an den Finger. Das merkt Allerleirauh und nimmt ihn ab. Aber der Finger ist noch weiß. So erkennt der König unter dem Rauhtierchen die schöne Königstochter, in die er sich verliebt hat, zieht ihr die Kapuze vom Kopf und heiratet sie.
In diesem Film wird das Thema Inzest umgangen. Stattdessen wird der Konflikt zwischen den Machtansprüchen eines Herrschers (König) und der Sehnsucht nach individueller Freiheit und Liebe (Allerleirauh) dargestellt. Dadurch kommt es zu allerlei Ungereimtheiten, die der Film nicht erklärt: Wieso lässt die verschleppte Königstochter nach ihrem Fluchtversuch auf diesen König ein, der Frauen nicht umwirbt, sondern einfach entführen lässt, weil er eine Ehefrau braucht? Wieso erkennt der König die Kleider nicht, die er für seine Braut hat nähen lassen?
Der zweite Film wurde 2012 für die ARD gedreht. Dieser Film ist sehr anrührend. Er hält sich eng an den Märchentext, ist in sich viel stimmiger und wurde behutsam modernisiert durch interessante und wichtige Frauenrollen:
Die Köchin Birte, die die Vertrauensperson und Pflegemutter von Lotte, der Königstochter ist sowie Friederike, die Schwester des jungen Königs Jakob.
Die Rolle von König Jakobs Koch wurde aufgewertet. Der Koch Mathis ist genauso vertrauenswürdig und liebevoll wie Birte und wird zu Lottes Pflegevater.
Außerdem werden mit leichter Hand lose Fäden verknüpft und Fragen beantwortet, die das Märchen offen lässt: Wie gelingt es der Prinzessin, sich zu verlieben, obwohl sie von ihrem Vater sexuell bedrängt worden ist? Die Prinzessin hat schon lange von König Jakob geträumt. Warum kann die Prinzessin besser kochen als der Koch? Wieso kann sie überhaupt kochen? Die Köchin Birte hat ihr das Kochen beigebracht. Warum ist Allerleirauh gut genug, dass man ihr die Stiefel an den Kopf wirft? Rasmus, der Freund und Ratgeber des Königs hat das getan und der König hat darüber gelacht. Ganz besonders gut gefällt mir die Bedeutung der drei goldenen Gegenstände: „Mit dem Ring gibst du ihm ein Versprechen. Mit dem Spinnrad spinnst du feine Fäden und mit dem Haspelchen wickelst du die Fäden auf.“