Ich liebe Tiermärchen und habe sogar vier Froschmärchen in meinem Repertoire, davon je eines aus Deutschland und aus Japan, aber zwei aus der Mongolei. Das ist kein Zufall, denn im Märchenschatz der Mongolen gibt es viele, schöne Tiermärchen.

Aber kommen wir nun zu den Froschmärchen. Der Frosch wird in den asiatischen Märchen als neugierig beschrieben:

Im japanischen Märchen von den beiden Fröschen machen sich je ein Frosch aus Osaka und einer aus Kyoto auf den Weg in die jeweils andere Stadt. Der Frosch aus dem mongolischen Märchen „Der geizige Frosch“ kommt eines Tages aus dem Teich, in dem er wohnte und hüpft neugierig in der Gegend herum. Der Meeresfrosch aus dem anderen mongolischen Märchen „Der Brunnenfrosch und der Meeresfrosch“ ist genauso neugierig wie der geizige Frosch, hüpft herum und gerät mit einem Mal in einen Brunnen hinein.

Der Frosch in dem Märchen der Brüder Grimm, das zu den ursprünglichen Märchen gezählt wird und es leider nicht in die bekannte Sammlung der Kinder- und Hausmärchen geschafft hat, sitzt im Brunnen und macht das sonst so klare Wasser trüb. Er verspricht den Königstöchtern klares Wasser, wenn sie ihn zum Schatz nehmen. Dieses Märchen ist im Gegensatz zum Märchen „Der Froschkönig oder der Eiserne Heinrich“ viel weniger bearbeitet und deshalb sehr viel direkter in der Sprache.

Am Ende stellt sich heraus (wie könnte es bei einem Märchen der Brüder Grimm anders sein?), dass er ein verzauberter Prinz ist. Mir gefällt dieses Märchen besser als das bekanntere vom Froschkönig. Es ist kürzer, knackiger und ein wenig frecher.

Hier kannst du das Märchen „Der Froschprinz“ nachlesen.